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'Dienstleistungsspezialisierung als Standortvorteil'
 
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Dienstleistungsspezialisierung als Standortvorteil

Die Konzentration auf den Tertiären Sektor reicht allein aber nicht mehr aus, um eine Großstadt als Wirtschaftsstandort konkurrenzfähig zu halten. Durch die Förderung von Spezialisierungen auf einzelne Dienstleistungsbranchen und die Nutzung von Ballungseffekten bzw. -vorteilen (z.B. Zugriff auf einen Pool von hoch spezialisierten Arbeitskräften, Akkumulation von Wissen) versprechen sich Wirtschaft, Politik und Stadtplanung Vorteile im internationalen Standortwettbewerb.

Auch in der Agglomeration Paris zeichnen sich Spezialisierungsschwerpunkte im Bereich der unternehmensorientierten Dienstleistungen ab. 1999 waren 15% aller versicherungspflichtig Beschäftigten der Ile-de-France in Branchen tätig, die diesem Segment zurechenbar sind (Chambre de Commerce de d'Industrie de Paris 2001).

Abbildung 6:

 Die Branchenstruktur der versicherungspflichtig Beschäftigten in der Ile-de-France 2001 (ausgenommen Landwirtschaft und öffentliche Dienstleistungen) 

Quelle: Paal, nach: Chambre de Commerce et d'Industrie de Paris Internet-Quelle (20.01.2004) 

Dabei ist zu beachten, dass der Anteil der Branchen "Rechtsberatung und Consulting", "Reinigungsdienste" und "Personalvermittlung" zwischen 1997 und 2000 vor allem in jenen Départements stark gestiegen ist, in denen sie bisher kaum vertreten waren (Val d'Oise und Seine-et-Marne). Doch auch insgesamt zählt dieser Wirtschaftsbereich mit einer Beschäftigtenzunahme von 22% zwischen 1997 und 2000 zu den Motoren der Pariser Wirtschaftsentwicklung (APUR 2002) und zu den Trägern der Globalisierung.

Derartige Spezialisierungen verstärken aber nicht nur die Attraktivität des Standortes für Unternehmen ähnlicher Branchen, sie fördern auch die einseitige wirtschaftliche Orientierung von Großstädten - eine Entwicklung, die nicht uneingeschränkt positiv bewertet wird, denn im Fall von Krisenerscheinungen in den jeweiligen Branchen können diese zur Destabilisierung des gesamten urbanen Wirtschaftsgefüges beitragen (Cattan et al. 1994).

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