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'Demographische Umbrüche in Deutschland seit 1960'
 
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Demographische Umbrüche in Deutschland seit 1960

Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland verlief seit dem Zweiten Weltkrieg regional sehr unterschiedlich. Während im Gebiet der Bundesrepublik eine stetige Zunahme erfolgte [1] , stagnierten die Bevölkerungszahlen in der DDR bzw. waren sogar rückläufig [2] . Bis zum Bau der Berliner Mauer 1961 waren mehr als eine Million Bürger aus der DDR in die Bundesrepublik geflüchtet. Auch danach siedelten bis 1990 weitere zwei Mio. Einwohner in den Westen über.

Die Entwicklung der Bevölkerung in den deutschen Bundesländern 1961 bis 2000

 

 

 

Quelle: www.destatis.de/download/jahrbuch/stjb_2.pdf

Dementsprechend verminderte sich die Bevölkerung in der DDR, zumal die Geburtenrate, wie auch in der Bundesrepublik, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr niedrig war [3] . Im Jahr 2001 hatte Deutschland mit 9 Geburten auf 1000 Einwohner die niedrigste Geburtenrate aller Länder in Europa. Schon seit 1972 übertrifft die Zahl der Sterbefälle die Zahl der Geburten.

Ohne die Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern hätte es demnach bereits einen Bevölkerungsrückgang gegeben. Allein aufgrund der Zuwanderung aus dem Ausland von jährlich durchschnittlich 200.000 Personen gab es in Deutschland eine Bevölkerungszunahme, wobei die Entwicklung seit Beginn der 1990er Jahre jedoch rückläufig ist [4] . Da die zugewanderte Bevölkerung ein deutlich geringeres Durchschnittsalter hat als die eingesessene Bevölkerung, entwickelte sich die Altersstruktur etwas günstiger. Allerdings kann die allgemein beklagte Umkehrung der Alterspyramide dadurch nur geringfügig korrigiert werden. Alle Prognosen weisen darauf hin, dass die bisherige Zuwanderung nicht ausreicht, um die zunehmende Überalterung der Bevölkerung in Deutschland und letztlich auch den Bevölkerungsrückgang zu verhindern.

Der Altersaufbau der deutschen Bevölkerung 1910, 1999, 2050

 

 

 

 

Quelle: www.bmi.bund.de/dokumente/Artikel/ix_46900.htm

Fast durchgehend gab es in der Bundesrepublik seit 1960 einen Wanderungsgewinn im Rahmen der Zuwanderung und Rückwanderung von Menschen aus anderen Ländern. Ende des Jahres 2000 lebten rd. 7,3 Mio. Ausländer in Deutschland, wobei der Anteil der Bevölkerung mit "ausländischem Hintergrund" sogar bei rd. 12 Mio. lag. Damit hat die Bundesrepublik einen der höchsten Ausländeranteile innerhalb der EU [5] .