French
German
 
Seite zur Sammlung hinzufügen
'Wie macht man es richtig?'
 
1 Seite(n) in der Sammlung
 
 
 
 
 

Wie macht man es richtig?

Grundsätzlich gelten für die Nutzung des Internet im Unterricht die gleichen Regeln wie für alle anderen Medien oder Verfahren, weshalb sie hier analog betrachtet werden sollen.

Lehrervortrag und Unterrichtsgespräch

Dabei sind inhaltlich zwei Verfahren denkbar, bei denen vor allem die Lehrperson handelnd in Erscheinung tritt - entweder mit Hilfe eines Beamers und/oder auf den Einzelplatzrechnern der Schüler.

  • Demonstration: Die Lehrperson (oder kompetente Schülerinnen und Schüler!) führt vor, wie man mit dem Internet umgeht. Hierbei stehen vor allem methodische Fragen im Vordergrund: wie klickt man einen Link oder einen Hypertext an, wie benutzt man eine Suchmaschine, wie lädt man eine Seite herunter, wie dokumentiert man einen Suchweg usw.
  • Präsentation: Der Inhalt einer Internetseite wird vorgestellt und gemeinsam besprochen; der zugrundeliegenden Internet-Seite kommt also eine ähnliche Funktion zu wie einer Overhead-Folie.

Schulbuch und Arbeitsblatt

Wie die herkömmlichen Medien enthalten Web-Seiten oft Texte, Tabellen oder Abbildungen, die uns aus Schulbüchern und Arbeitsblättern vertraut sind. Manchmal gehören auch Arbeitsfragen zum Angebot. Diese Materialien lassen sich sowohl am Bildschirm wie auch in ausgedruckter Form in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit bearbeiten. In gesteigerter Form ist auch "E-Learning" möglich: eine entsprechend strukturierte Internet-Seite erlaubt Schülerinnen und Schülern die eigenständige Bearbeitung, gibt Hilfen und Rückmeldungen und wertet sogar die Lernleistung aus - mit anderen Worten: sie ersetzt den Lehrer.

Bei diesen beiden Möglichkeiten werden zwar Inhalte und Techniken des Internet verwendet, nicht aber seine eigentlichen Besonderheiten. Es ist also denkbar, "offline" zu arbeiten: Schülerinnen und Schüler müssen gar nicht ans Internet angeschlossen ("online") sein, wenn die Materialien vorher heruntergeladen und auf den Arbeitsplatzrechnern abrufbar gemacht worden sind.

Ein inzwischen in vielen Schulen typisches Bild: Der Einsatz des Internet im Unterricht.








(Quelle: gyrus.de/projekt/texte/meth2.htm, 01.06.2006)

 

 

 

 

 

Lernzirkel

Materialien zu einzelnen Teilbereichen eines Unterrichtsthemas werden von der Lehrkraft vorbereitet und auf mehrere Lernstationen (Pflicht- und Wahlstationen) verteilt, an denen die Schülergruppen selbständig in Gruppen-, Partner- oder Einzelarbeit die schriftlich vorgegebenen Aufgaben bearbeiten und anschließend (meist nach einer festgelegten Zeit) zur nächsten Station wechseln. Auf einem "Laufzettel" trägt jeder Schüler die besuchten Stationen und die Arbeitsergebnisse ein.
Der Lernzirkel ähnelt äußerlich dem Circuit Training im Sport; er ist nicht für alle Inhalte in gleicher Weise geeignet und lebt vor allem von inhaltlich wie methodisch abwechslungsreichen und motivierenden Stationen. Die Aufgabe der Lehrkraft besteht dabei vor allem in der Auswahl und Vorbereitung der Materialien, sodann in der Hilfestellung während der Bearbeitung sowie in der Organisation (Zeit, Reihenfolge).

Geeignete Internet-Angebote werden von der Lehrperson ausgewählt und in Form einer Adressenliste bereitgestellt. Schülerinnen und Schüler arbeiten diese Adressen mit entsprechenden Aufgabenstellungen ab, wobei im Unterschied zum klassischen Lernzirkel die Arbeitsplätze nicht gewechselt werden müssen. Ob die Reihenfolge vorgegeben oder frei wählbar ist, hängt von der Zielsetzung des Unterrichts und der Struktur der ausgewählten Seiten ab. Natürlich ist es möglich, auch Lernpausen und "Belohnungen" zu integrieren. Wie beim Lernzirkel sind die Ergebnisse oder zumindest der Verlauf der Arbeit zu dokumentieren.

Schülerreferat

Wichtigste Schritte bei der Vorbereitung eines Referates sind die Gewinnung von Informationen und deren Organisation. Für die Recherche wird das Internet von vielen Schülerinnen und Schülern bereits jetzt schon eifrig und selbständig genutzt - hausarbeiten.de [1] ist ihnen oft bestens bekannt, auch wenn die Qualität der dort angebotenen Referate oft ziemlich ernüchternd ist. Nun müssen Sie aber lernen, die Informationen nicht nur aufzufinden, sondern sie auch zu gewichten.

Jens Hildebrand (2001, S. 13) hat dazu folgende Schritte vorgeschlagen:

  • Vor-Recherche durch die Lehrperson (Gibt es zu diesem Thema überhaupt geeignete Angebote?) und Vorgabe geeigneter Startpunkte
  • Erste Recherche: Material auffinden, selektieren, festhalten (speichern oder ausdrucken), Suchweg dokumentieren
  • Inhaltliche Auswertung, Bewertung, Aufbereitung (z. B. sprachlich: Begriffe nachschlagen, Begriffsliste erstellen)
  • Zweite Recherche mit verfeinerten Suchkriterien
  • Dokumentation, Zusammenfassung, Präsentation/Vortrag, kritische Beurteilung.

Freiarbeit

Während bei den vorgenannten Verfahren Auflagen gemacht werden - bei Anfängern noch recht enge (Lektüre einer bestimmten Web-Präsentation mit Arbeitsfragen, also wie beim klassischen Schulbuch bzw. Arbeitsblatt), bei Fortgeschrittenen weitere (Empfehlungslisten für geeignete Seiten), liegt hier die Verantwortung ganz in den Händen der Schülerinnen und Schüler. Dies setzt hohe technische, methodische und fachliche Kompetenz voraus! Eine genaue Aufgabenstellung ist notwendig, damit die Suche nicht ziel- und planlos abläuft.
Der Umgang mit Suchmaschinen und Web-Katalogen muss dabei ebenso beherrscht werden wie die Entwicklung von Suchstrategien und die Anwendung von Kriterien für eine inhaltliche, also fachwissenschaftliche Kritik. Nur dann kann aus dem unüberschaubaren Angebot des Internet das Brauchbare herausgefiltert und neu organisiert werden!

Das Internet erlaubt heute problemlos und billig den (virtuellen) Zugang zur Welt. Sinnvoll eingesetzt ist es eine große Bereicherung des Unterrichts und längst zu einer unverzichtbaren Wissensressource geworden.






(Quelle: www.uni-leipzig.de/~mortag/lehre/unterricht_und_internet/)

 

 

 

Projektarbeit

Was für die Freiarbeit gesagt wurde, gilt natürlich auch hier. Zusätzlich ist aber der Aspekt der Präsentation hervorzuheben: die Arbeitsergebnisse sollen einem breiteren Publikum vorgestellt werden. Anders als bei Stellwänden oder Ausstellungen bietet hier das Internet die Möglichkeit, den Ertrag des Projekts der ganzen Welt zugänglich zu machen! Damit wird die Tätigkeit der Schülerinnen und Schüler aufgewertet, sie kann ganz reale Folgen haben - zumindest Reaktionen per E-Mail. Entsprechend sind auch erhöhte Anforderungen an das inhaltliche und technische Niveau zu stellen. Die Herstellung eigener Internet-Seiten ist zwar nicht schwierig, doch kommen hier nun auch ästhetische und lernpsychologische Aspekte zum Tragen. Wie muss eine "seriöse" Seite aussehen? Wie macht man sie benutzerfreundlich? Wie hebt man Wichtiges hervor, ohne die Seite zu überladen? Dass spätestens hier fächerübergreifendes Arbeiten gefordert ist, versteht sich von selbst, und die bereits entwickelten Fähigkeiten zur Medienkritik können nun auf ein eigenes Produkt angewendet werden.